Titel
Gott und Hölle. Der Mythos vom Descensuskampfe
Schrijver
Kroll, Josef
Taal
Duits
Uitgever
Wissenschaftl.Buchgesellschaft/WBG
Prijs
€ 50,00
Bijzonderheden
1963, geb., hardcover, geplastificeerd, fraai exemplaar, (IX) 569 blz
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Als Abstieg Christi in die Unterwelt (lat. Descensus Christi ad inferos), volkstümlich auch als Höllenfahrt Christi, bezeichnet man die überlieferte christliche Vorstellung, dass Jesus in der Nacht nach seiner Kreuzigung in die Unterwelt hinabgestiegen sei und dort die Seelen der Gerechten seit Adam befreit habe. Hintergrund dieser Vorstellung ist unter anderem die Frage, wo Jesu Seele zwischen Kreuzigung und Auferstehung gewesen sei. // Josef Kroll (* 8. November 1889 in Arnsberg; 8. März 1980 in Duisburg-Rheinhausen) war ein deutscher Klassischer Philologe. . Kroll forschte vor allem zur antiken Religionsgeschichte, insbesondere zum frühen Christentum und dessen Umfeld. Sein Hauptwerk Gott und Hölle untersuchte die Vorstellungen von der Fahrt in die Unterwelt im Christentum und nichtchristlichen antiken Religionen. // INHALT : Vorwort -- Der Descensus im christlichen Altertum -- Der Descensus im Mittelalter -- Der Descensus bei den Ägyptern -- Der Descensus bei den Babyloniern -- Der Descensus bei den Indern und Iraniern -- Der Descensus bei den Mandäern -- Der Descensus bei den Manichäern -- Der Descensus im Judentum -- Der Descensus in der Antike -- Die klassische Zeit -- Die griechisch-römische Zeit -- Descensus im Zauber -- Descensusmotive bei Ennius und Claudian (Anhang) -- Zusammenfassung -- Register. // … Bei der Durcharbeitung christlicher Apokryphen zur Erkenntnis gewisser den klassischen Philologen interessierender Stileigentümlichkeiten fiel mir auf, daß Schilderungen der Hinabfahrt Jesu außer einem überhaupt stark antiken Kolorit eine merkwürdige Ähnlichkeit zu haben schienen mit der Schilderung des Kerberosabenteuers in den beiden Herculesdramen Senecas, die ihrerseits der Bravourtat des Helden, wie der landläufige antike Mythos die Heraufholung des Höllen-hundes aufzufassen pflegte, einen völlig veränderten Sinn unterlegen. Näheres Nachforschen ergab, daß die Bezeugungen der Höllenfahrt Jesu einem festen Typus der Schilderung anzugehören pflegen, und daß anderseits das, was man bei Seneca als neuartig empfindet, gar nicht singulär ist, sondern mit sonstigen antiken Darstellungen von gewaltsamen Vorgängen in der Unterwelt zusammenhängt, die als Ganzes genommen dem christlichen Typus der Höllenfahrtsschilderung verwandt sind. Aus dieser vorläufigen Feststellung ergab sich eine Fülle von Problemen. Über die Höllenfahrt Christi war öfter geschrieben worden, aber das hatte sich im allgemeinen nicht über Materialsammlungen erhoben, aus denen sich im Grunde nur wenig lernen ließ. Um überhaupt erst einmal ein sicheres Fundament der Untersuchung zu gewinnen, mußte der Versuch gemacht werden, die Geschichte dieser für das Empfinden der Christen fraglos hochbedeutsamen Descensusschilderungen, soweit sie dem Altertum angehören, zurückzugewinnen. Diese für einen Philologen lockende Arbeit wurde unter dem Titel "Beiträge zum Descensus ad inferos" in der Abhandlung zum Vorlesungsverzeichnis der Braunsberger Akademie WS 1922 geleistet. Die Untersuchung wird jetzt im ersten Kapitel völlig umgearbeitet und erweitert wieder vorgelegt. Es lag nun nahe, bestimmte Triebkräfte der Entwicklung, die sich beim Descensus innerhalb des christlichen Altertums mit besonderer Deutlichkeit gezeigt hatten, über die Grenzen des Altertums hinaus weiter zu verfolgen. Das führte schließlich zum Höllenfahrtsspiel des Mittelalters, einem der wichtigsten Bestandteile des mittelalterlichen Spieles überhaupt, der an dem Werden dieser dramatischen Gattung ausschlaggebend beteiligt gewesen ist
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